Um uns zu schützen, haben wir gelernt, uns diverser Angriffs-, Flucht- oder Beschwichtigungsverhaltensweisen zu bedienen, die uns oft tief und auf Dauer, von uns selbst und vom anderen Menschen trennen. Im Schutze solcher Rüstungen verkrochen, können wir eine authentische Nähe nur verhindern. Und so hört die Beziehung auf, ein Ort des Wachstums, der Freude und der Entwicklung zu sein. Stattdessen wird sie ein Ort des Schmerzes, des Eingesperrt-seins und des Rückzugs. Unbewusst verhält man sich wie ein Kind, das den guten Elternteil sucht, der ihm Liebe, Sicherheit, Anerkennung gibt und seine Mängel auffüllt und die Verletzungen der eigenen Vergangenheit heilt. Wenn diese Erwartungen enttäuscht werden, führt die Frustration beide Partner zu einem Konflikt. Vorwürfe, Selbstkritik, Ansprüche, Schweigen, widerwillige Opfer, Beschuldigungen führen zu Machtkämpfen, erzeugen Gewalt und Isolation in der Beziehung. Während des Imago Prozesses wird die Möglichkeit gegeben, die eigene Verletzlichkeit und die eigenen Selbstschutzstrategien zu erkennen und anzuerkennen. Es wird damit möglich, sich von diesen zu distanzieren und sich mit Zärtlichkeit um sich selbst, sowie um den anderen Menschen zu kümmern. So entsteht die Chance, die Muster der Vergangenheit aufzulösen.
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